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Pars pro toto (n.; - - -, partes - -), lat. „der Teil für das Ganze“.

 

Pars pro toto ist eine Stilfigur, die anstelle des Gesamtbegriffs einen Teilbegriff setzt. Dieser Begriff entsteht also als semantische Figur bzw. Tropus in Form der Synekdoche.

 

Synekdoche (die; -, -ochen), lat. synekdoche griech. Synekdoche, eigtl. „das Mitverstehen“ wird definiert als Austausch eines Wortes in der Art, dass wir bei einem Ding an mehrere denken, bei einem Teil an das Ganze, bei der Art an die Gattung, bei dem Vorausgehenden an das Folgende oder auch bei alldem umgekehrt. Synekdoche gibt von Ursprung an der Sprache in den Wörtern die Bilder von der objektiven Welt.

 

In der historischen Sprachwissenschaft ist die Katachrese dieser Synekdoche als „Bedeutungserweiterung“ bekannt, die der Sprache eine Ausweichungsmöglichkeit in gewissen historischen Verhältnissen gestattet.

 

Zum Beispiel:

  1. Das Nashorn ist ein dickes schweres Tier, das keineswegs nur aus dem Horn auf seiner eigenen Nase bestehen kann; aber der erstaunte Wanderer sieht nichts anderes als diese wundersame Bildung und sagt einfach, er habe ein Nashorn erblickt, wenn er einen Dickhäuter mit einer Aufstülpung auf der Nase gesehen hat.
  2. Wer einen Mann mit auffallend langen Beinen „Langbein“ nennt, macht nicht das Bein zum Vertreter auch von Kopf und Rumpf, sondern denkt eben nur an dies Merkmal; erst später wird das als „ein langes Bein habend“ aufgefasst.

 

Literatur:

-          Seifert, Helmut: Stil heute: eine Einführung in die Stilistik, München 1977

-          Sowinski, Bernhard: Stilistik. Stiltheorien und Stilanalysen, 2. Aufl., Stuttgart 1999

 

Autorin:

Kateryna Serebryakova

 

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